Martin Kirchner

dt. Kirchenjurist und fr. Politiker DDR-CDU (1989/90)

* 9. August 1949 Weimar

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 48/1991

vom 18. November 1991 (lm)

Herkunft

Martin Kirchner wurde am 9. August 1949 in Weimar geboren. Sein Vater betrieb dort ein Haus- und Küchengerätegeschäft, das noch bis Mitte der 70er Jahre existierte.

Ausbildung

K. besuchte die Oberschule und die Erweiterte Oberschule bis zum Abitur. Er engagierte sich in kirchlicher Jugendarbeit und trat 1967 in die CDU der DDR ein, nicht zuletzt, weil es leichter war, mit der Partei zu einem Studienplatz zu kommen. Er wurde von der Partei zum Jura-Studium an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg delegiert und schloß 1973 die akademische Ausbildung mit dem Examen in Rechtswissenschaft (Diplomjurist) und Volkswirtschaft ab.

Wirken

Nach Studienabschluß arbeitete er zwei Jahre (1973-75) als Mitarbeiter im Sekretariat des Hauptvorstands der CDU in Berlin und lernte dabei die Beschränkungen kennen, die einer Blockpartei wie der CDU unter dem SED-Regime auferlegt waren. Seine "Info-Berichte" verfielen der Zensur, es galt die Sprachregelung der regierenden Partei. Frustriert verließ er 1975 die Parteizentrale und wechselte in den Dienst der Kirche.

Ab 1975 arbeitete K. als juristischer Mitarbeiter im Kreiskirchenamt Gera, zuletzt als dessen Leiter. Am 18. April 1986 wurde ...